
Frühlingszeit ist Tulpenzeit. Denn in dieser Jahreszeit hat der Gartenklassiker Tulpe seine Blütezeit. Die Tulpen (Tulipa) gehören zur Familie der Liliengewächse und gehören mit deutlichem Abstand zur größten Zwiebelblumengattung mit den meisten Varianten. Man zählt ungefähr 150 Arten die in Mitteleuropa, Südeuropa, Nordafrika sowie Vorderasien und Zentralasien beheimatet sind. Bereits im März blühen die ersten Tulpen im Garten. Aufgrund der Vielzahl an Arten und Sorten zieht sich die Zeit der Blüte durch das ganze Frühjahr. Es gibt sie in unzähligen Farben: rot, rosa, orange, gelb, weiß und sogar in schwarz. Die meisten Tulpen wachsen bis in eine Höhe von ungefähr 25-35 cm, jedoch werden einige bis zu 70 cm hoch.
Die ersten Wildtulpen aus Asien gelangten vor etwa 500 Jahren als Tulpenzwiebeln nach Mitteleuropa und besonders in Holland waren die Zwiebeln der Blumen im Bürgertum und der Aristokratie sehr beliebt. Ab dem Jahr 1600 entstand ein weitverzweigter Handel mit den Tulpenzwiebeln. Die enorm hohe Nachfrage ließ die Preise für die Zwiebeln der beliebten Blume nach oben schnellen. Im Jahr 1637 erreichte der Handel mit Tulpenzwiebeln einen Höhepunkt. Die Leute kauften wie verrückt und es wurden bestimmte Zwiebeln zum Wert eines ganzen Hauses gekauft. Das sogenannte Tulpenfieber führte zur ersten Spekulationsblase die geschichtlich belegt ist. Natürlich platzte die Spekulationsblase und viele die investiert hatten verloren ihr gesamtes Vermögen.
Bereits im 17. Jahrhundert wurden die Tulpen durch intensive Kreuzung und Selektion in verschiedene Richtungen gezüchtet. Bereits zu dieser Zeit waren über 800 verschiedene Tulpensorten im Handel geläufig. Heutzutage gehen Gartenexperten davon aus, dass es über 5000 Arten und Sorten weltweit gibt. Sie werden je nach Blütenform in verschiedene Gruppen eingeteilt.
Erscheinungsbild der Tulpe
Die Tulpen wachsen als sogenannte ausdauernde und krautige Pflanzen und erreichen Wuchshöhen zwischen 10 und 70 cm. Als ausdauernde oder auch perennierende Pflanzen bezeichnen Botaniker Pflanzen, die mehrere Jahre alt werden und dabei auch mehrmals blühen können. Umgangssprachlich wird die Tulpe häufig als mehrjährig bezeichnet, was aus botanischer Sicht nicht korrekt ist. Mehrjährig werden in der Botanik Pflanzen bezeichnet die zwar zwei oder mehrere Jahre alt werden können, dabei jedoch nur ein einziges Mal blühen bzw. fruchten. Als krautige Pflanze werden beispielsweise Blumen bezeichnet die kein Dickenwachstum aufweisen und somit auch nicht verholzen.
Die Blüten der Tulpe
je nach Züchtung können die Blüten die Farben orange, rosa, weiß, rot, gelb, blau und sogar schwarz erscheinen die Blüten stehen zumeist einzeln und endständig oder in wenigblütigen Blütenständen. Die aufrecht stehenden Blüten sind zwittrig, dreizählig und glocken- bis napfförmig.
Früchte und Samen
Es wird eine walzen- bis spindelförmige, dreiflügelige, ledrige, dreikammerige Kapselfrucht gebildet. Die Samen sind meist flach.
Der korrekte Standort für Tulpen
Die Tulpenblume stellt keine besonders hohen Ansprüche an Standort und Bodenverhältnisse. Sie wachsen am besten auf durchlässigen Böden. Ist dieser im Garten nicht vorhanden so kann man etwas Sand in den Boden beimischen damit die Blumenzwiebeln nicht zu sehr durchnässen und faulen. Im Garten wird man am besten einen Platz mit viel Sonneneinfall, denn das lässt die Tulpenzwiebel im Sommer gut ausreifen und garantiert für das kommende Jahr eine herrliche Blüte.
Pflanzen und Pflege der Tulpe
Wann pflanzt man Tulpenzwiebeln am besten
Die optimale Zeit die Tulpenzwiebeln in den Boden einzusetzen ist zwischen Ende September und Ende November. Die Kälte macht den Blumenzwiebeln nichts aus, im Gegenteil sie setzt etwaigen Schädlingen im Boden zu, so dass die Tulpe sich optimal entwickeln kann.
Im Frühjahr können Gartenfreunde auch vor getriebene Tulpen erwerben und in den Garten oder Blumenkasten einsetzen.
Wie tief wird die Tulpenzwiebel eingesetzt
Eine gute Faustformel zum Einsetzen der Zwiebel ist das Loch in das sie eingesetzt wird sollte mindestens doppelt so tief sein wie die Tulpenzwiebeln hoch ist. Bei höheren Sorten mit mehr als 30 cm Höhe kann man sie auch noch tiefer setzen damit sie in der Blütezeit stabiler stehen.
Gießen und düngen der Tulpen
Sie können die Tulpen im Frühjahr regelmäßig mit einem Volldünger versorgen. In der Blütezeit mögen Tulpen zudem ausreichende Wasserversorgung. Gießen Sie die Blumen regelmäßig, damit das Erdreich feucht bleibt. Wenn die Tulpen verblüht sind können Sie das düngen und das Gießen einstellen.
Wie beschneidet man Tulpen
Sobald die Blüten beginnen zu welken, schneidet man sie ab. Und auch nur die Blüte, nicht die Blätter. Das verhindert die Bildung von Samen und führt dazu, dass die Tulpe mehr Energie in ihre Zwiebeln steckt. Während der Blüte sollte man keinesfalls das grüne Blattwerk abschneiden, denn das schwächt die Pflanze. Sind die Blätter erst einmal voll ausgebildet, kann man sie mit einem mineralischen Volldünger unterstützen.
Tulpenzwiebeln überwintern nicht, sondern übersommern
Einige Sorten leben länger wenn man sie nach dem verblühen und eintrocknen des Blütenstengels aus der Erde holt. Man kann sie an einem kühlen und luftigen Ort wie der Garage oder einem Gartenhaus übersommern lassen. Das gilt insbesondere für Gegenden in denen es im Sommer eine hohe Feuchtigkeit gibt. Nach der Blütezeit mögen die Tulpen keine feuchte Erde mehr. Man kann die ausgegrabenen Tulpenzwiebeln in Kisten mit einer lockeren Humuserde lagern oder hängt sie am eingetrockneten Stängel einfach an eine Leine. Ende September können Sie dann wieder in die Beete gepflanzt werden.
Tulpen verwildern
Belässt man die Blumenzwiebeln in der Erde, sodass diese sich über mehrere Jahre vermehren können, so spricht man von verwildern der Tulpen. Nicht jede Art und Sorte lässt sich gut verwildern. Besonders geeignet sind einige Wildtulpensorten, beispielsweise die wilde Weinbergtulpe (Tulipa sylvestris) oder die Fosteriana-Tulpe (Tulipa fosteriana)
Schädlinge und Krankheiten
Die größten Feinde der Tulpenzwiebel sind Fäulniserreger. Durchlässige Böden verhindern das. So kann man die Zwiebeln unterstützen in denen man etwas Sand bei weniger durchlässigen Böden beigemischt sodass Feuchtigkeit absinken kann. Ein echter Liebhaber der Tulpenzwiebel sind zudem die Wühlmäuse, die die Zwiebel offenbar als wahre Delikatesse empfinden. Gartenbesitzer mit Wühlmäusen können mit einem Hasenzaun absichern. Auch Schnecken fressen gerne Tulpenblätter, sofern sie denn nichts anderes, besseres in der Umgebung vorfinden.
Stimmt es dass Tulpen giftig sind
Das ist korrekt. Alle Teile der Tulpe sind giftig: Blüte, Stängel, Zwiebel sowie die Blätter sind giftig. Bereits bei Hautkontakt können Schwellungen, Jucken und Rötungen auftreten. Verantwortlich dafür zeichnen sich die sogenannten Tulposide. Werden die Pflanzenteile geschluckt, kann es zu Bauchschmerzen, Erbrechen, sowie Schockzuständen kommen. Beim verschlucken kleinerer Mengen hilft es bereits einfach nur reichlich Wasser zu trinken. Auch das Einnehmen einer Kohletablette wird von Ärzten empfohlen. Bei der Einnahme größerer Mengen der Pflanze sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Für erwachsene Menschen ist es nicht besonders gefährlich, sofern sie keine allergischen Reaktionen haben. Haustiere und Kinder sollte man aber im Blick behalten, damit sie die Pflanzen nicht essen.